Chinatown Gate, San Francisco

Buntes Viertel: Chinatown

Chinatown ist San Franciscos buntestes und überfülltestes Viertel. Die Grant Avenue bildet die Hauptstraße von Chinatown und erhielt ihren Namen im Jahr 1885 zu Ehren des amerikanischen Präsidenten und Bürgerkriegshelden Ulysses Simpson Grant.

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Der Weg nach Chinatown

Das im Jahr 1970 im chinesischen Stil errichtete Chinatown Gate befindet sich in der Grant Avenue, Ecke Bush Street und ist der südliche Eingang von Chinatown. Auf dem grünen Dach des Tores befinden sich zwei Drachen und die Inschriften auf dem Tor tragen den Spruch: "All under heaven is for the good of the people". Diese Lebensweisheit von Dr. Sun Yatsen bedeutet "Alles unter dem Himmel ist zum Wohle der Menschen".

Die Zerstörung von Chinatown durch ein Erdbeben

Wie so viele andere San Franciscoer Viertel wurde auch die Chinatown während der schweren Erdbeben von 1906 vollständig zerstört. Die Stadtverwaltung wollte dies zum Anlass nehmen, um das Viertel weiter südlich aufzubauen – das ließen sich die Chinesen nicht gefallen und leisteten Widerstand gegen dieses Vorhaben. Ihre Proteste waren von Erfolg gekrönt, denn das chinesische Viertel steht auch heute noch am selben Fleck.

Chinatown Gate

Geschäftiges Treiben in der Chinatown

Drachenfiguren auf dem Dach des Tores

Ein Besuch der Chinatown ist vor allem für Freunde der kantonesischen Küche empfehlenswert – die Bewohner des Bezirks erhalten ihre Kultur nämlich unter anderem durch die traditionelle Zubereitung des landestypischen Essens.

Alte Kirche vor neuem Hochhaus

Die Old St. Mary`s Church

Die Old St. Mary’s Church wurde von Father Henry Ignatius Stark als eine Missionsstation gegründet und war das erste, als Kathedrale errichtete, Gebäude in Kalifornien. In den ehrwürdigen Mauern sollte der chinesischen Gemeinde der katholische Glauben vermittelt werden. Anno 1854 wurde die Kirche von chinesischen Arbeitern errichtet, die Baumaterialien hatten teilweise einen langen Weg hinter sich: die Steine stammen vom Kap Horn, der Granit wurde aus China geholt. Alles war gut – bis zum Jahr 1906, als die Erde heftig bebte und Gott keine Lust hatte, die Kirche zu beschützen. Die Old St. Mary’s Church wurde schwer beschädigt, jedoch in nur drei Jahren wieder komplett aufgebaut. Anno 1966 erhielt das Gotteshaus dann sogar die Plakette der California Registered Historical Landmark No. 810 - die Kirche zählt zu den historischen Sehenswürdigkeiten in Kalifornien.

Statue von Dr. Sun Yatsen

Gegenüber der Old St. Mary’s Church 52 befindet sich der St. Mary’s Square. Hier steht eine etwa vier Meter hohe Statue von Dr. Sun Yatsen, dem ersten Präsidenten und Gründer der Republik China. Und auch der chinesischen Immigranten, die in den beiden Weltkriegen ihr Leben fürs neue Vaterland verloren wird mit einer Tafel gedacht.

Statue am Portsmouth Square

Der Portsmouth Square zwischen Ecke Clay - und Kearny Street, ist auch bekannt als das Herz von Chinatown: Hier fand die erste chinesische Siedlung statt, bevor sie sich um den Platz herum und darüber hinaus ausbreitetete. Am Portsmouth Square, der nach dem Kriegsschiff U.S.S. Portsmouth benannt ist, gibt es viele Statuen, Markierungspunkte und Gedenktafeln. Der Kommandant des Schlachtschiffes, John Berrien Montgomery, hatte in San Francisco – das erste Mal in Kalifornien - am 9. Juli 1846 die amerikanische Flagge neben ein mexikanisches Zollhaus gestellt.

An der südwestlichen Ecke des Platzes wurde anno 1847 das Gebäude der ersten staatlichen Schule errichtet. Der Portsmouth Square war auch der Ort, an dem man am 11. Mai 1848 die Entdeckung von Gold bekannt gab.

Im pagodenförmigen Gebäude der Bank of Canton, welche sich in unmittelbarer Nähe des Portmouth Square befindet, war ursprünglich das chinesische Fernsprechamt untergebracht: Im Jahr 1891 wurde der erste öffentliche Münzfernsprecher in Chinatown installiert, drei Jahre später eine kleine Telefonzentrale eingerichtet. Die chinesische Gemeinde fand es unhöflich, Menschen mit Nummern in Verbindung zu bringen, daher kannten die Telefonisten jeden Abonnenten mit Namen und Adresse. Außerdem mussten sie fünf chinesische Dialekte und Englisch sprechen.

Das Erdbeben des Jahres 1906 zerstörte auch die Telefonzentrale. Kurze Zeit später wurde das Haus neu errichtet und das Amt blieb bis 1949, als die Telefonisten durch Telefone mit Wählscheiben ersetzt wurden, in Betrieb. Anno 1960 kaufte die Bank of Canton das Gebäude und restaurierte das mehrgeschossige, turmartige Bauwerk.

Älteste Gasse von SF: Ross Alley

Die Ross Alley ist die älteste Gasse in San Francisco. Früher war sie bekannt für Bordelle und Glücksspielhöllen. Heute zeigen hier Wandmalereien das Alltagsleben der chinesisch-amerikanischen Gemeinde.

Lebensweises Gebäck: Glückskekse aus der Cookie Factory

In der kleinen Gasse Ross Alley 45 befindet sich auch die Golden Gate Fortune Cookie Factory. Schon der Duft der frisch gebackenen Glückskekse zieht die Besucher magisch in die Fabrik. Seit dem Jahr 1962 beliefert die Fabrik Chinatown und den Rest der Welt mit dem weisem Gebäck. Schon wenn man das Gebäude betritt, sieht man Tonnen voll mit Keksen unterschiedlicher Formen und Größen. Ein paar Schritte weiter kann man bei der Herstellung der Kekse zuschauen.

Historisches Haus am Waverly Place

Die kleinen Gassen des Viertels geben den besten Eindruck vom " richtigen" Chinatown. Waverly Place, zwischen Grant Avenue und Stockton Street, ist eine dieser Gassen. Sie ist gesäumt von Häusern mit offenen Balkonen, Gemüseläden, Fleischereien, Bäckereien, Restaurants und Suppenküchen. Doch auch Kunstgewerbegeschäfte findet man hier – die asiatischen Leckereien sollte man hier unbedingt kosten.

Der Goldene Drache

Der jährliche Höhepunkt in Chinatown ist die Chinese New Year Parade: Die Neujahrsfeiern beginnen am ersten Neumond des Jahres und enden 15 Tage später, wenn Vollmond herrscht. In San Francisco begann man in den 1860er Jahren, als der Goldrausch am stärksten war, mit dem Feiern des chinesischen Neujahres. Zu diesem Zeitpunkt waren viele Chinesen in der Stadt – sie wollten ihre Traditionen nicht aufgeben. Das Neujahrsfest, welches das größte außerhalb von Asien ist, hat seinen Höhenpunkt stets in der farbenprächtigen Parade: Über 100 Gruppen nehmen an der Parade teil und auf vielen der Festwagen wird das Thema des kommenden Tierkreiszeichens dargestellt. Das große Finale bildet der Goldene Drache am Ende der Parade – Das posierliche Tierchen ist über 60 Meter lang, stammt aus einem kleinen Dorf in China und wird von Kopf bis Fuß mit bunten Lichtern und weißem Kaninchenfell dekoriert. Der aus einem Bambus- und Rattangestell bestehende Drache ist in 29 Abschnitte unterteilt - 100 Menschen werden benötigt, um den Drachen während der Parade zu tragen. Für die Träger ist es eine hohe Ehre, den Drachen durch die San Franciscoer Straßen zu transportieren.