Octagon House, San Francisco

Ein weiteres, sowohl von innen als auch von außen sehr interessantes Gebäude ist das Octagon House in der Gough Street: Das achteckige Haus ist heute die Heimstatt des historischen Museums der dekorativen Künste.

Die Form des Gebäudes basierte auf einer skurrilen Theorie aus der Mitte des

Das Octagon House von San Francisco

19. Jahrhunderts: Menschen, die in runden Häusern wohnten, seien gesünder und glücklicher. Da es sich sehr schwierig gestaltete, ein rundes Gebäude zu errichten, konstruierte man es als achteckiges Bauwerk – so wurde mehr Raum geschaffen und es konnte viel Sonnenlicht in das Haus dringen. An allen acht Hauswänden sind Fenster zu finden, sodass man quasi ganztags auf der Sonnenseite lebte. Außerdem schaffte das kleine Türmchen auf dem Dach, welches nachts wunderschön beleuchtet ist, zusätzliches Licht.

Das Octagon House wurde im Jahr 1861 von William McElroy gebaut und war eines von fünf Häusern dieser Art in San Francisco. Im Haus konnte man jeweils vier Räume im Erdgeschoss und im oberen Stockwerk bewohnen. In der oberen Etage befanden sich Schlafzimmer und in der unteren Etage die Küche, das Esszimmer, ein Salon und ein Wohnzimmer. In der Mitte des Octagon House führte eine Treppe vom Erdgeschoss in den ersten Stock – Platz für einen Flur oder eine Diele gab es dann natürlich keinen mehr. Aber auch das hatte seinen Sinn: Dadurch wurde der Verlust der Wärme verhindert.

Im Laufe der Zeit wechselte das Haus oft den Besitzer. Nachdem es letztendlich mehrere Jahre leer stand und verfiel, übernahm die National Society of the Colonial Dames of America das einmalige Gebäude im Jahr 1952. Schon wenig später – genauer gesagt am 7. April 1953 - begannen die Restaurierungsarbeiten. Die Wände des Erdgeschosses wurden eingerissen, um mehr Platz für die Besucher zu schaffen. Die Treppe wurde ins hintere Wohnzimmer versetzt und Möbel und andere Ausstellungsstücke hinzugefügt. Anno 1968 wurde das Octagon House schließlich zu einem historischen Wahrzeichen ernannt und 1972 in die nationale Liste der historischen Gebäude aufgenommen – auch der schöne Garten des Octagon House erhielt im Jahr 1993 eine Auszeichnung.

Die heute im Octagon House zu besichtigenden Sammlungen repräsentieren die dekorativen Künste der kolonialen und föderalistischen Zeit: Man findet hier amerikanische Möbel, Portraits, Modelle und Brillen, englisches und amerikanisches Silber, Zinnarbeiten, englische und chinesische Keramiken sowie orientalische Teppiche. Eine Dokumenten-Kollektion, welche die koloniale und frühe amerikanische Geschichte repräsentiert, ist ebenfalls ausgestellt. Besonders sehenswert sind die 54 Unterschriften auf der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung.